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27. Sep 2021
Der Oberösterreicher Bruder Emanuel Huemer SVD verlängerte in Berlin seine zeitlichen Gelübde in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes.
Ein feierlicher Gottesdienst in der Kirche St. Michael in Berlin-Kreuzberg bildete am 26. September den Rahmen für die Erneuerung der Gelübde von Bruder Emanuel Huemer SVD. St. Michael ist eine der beiden Gemeinden, in denen der gebürtige Oberösterreicher und sein Mitbruder Bernd Ruffing SVD seit April 2021 mitarbeiten. In Anwesenheit des Provinzials der Mitteleuropäischen Provinz, Pater Stephan Dähler SVD, verlängerte Emanuel Huemer seine zeitlichen Gelübde in der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ um ein weiteres Jahr. Bei der Feier waren neben vielen Gemeindemitgliedern und den aus Österreich angereisten Eltern von Bruder Emanuel auch Mitbrüder aus der SVD-Niederlassung Heilig-Geist in Berlin-Charlottenburg und zwei Steyler Missionsschwestern anwesend.
„Ich glaube, Ordenschrist sein, hat nichts mit ‚vermeiden‘ zu tun - was gemeinhin so wahrgenommen werden könnte - sondern ist mein Wagnis, mich immer mehr auf das einzulassen, was ich vom Evangelium verstanden habe und es entsprechend in meinem Leben umzusetzen“, erklärte Bruder Emanuel. Mit den Menschen in Gemeinschaft leben, der Diktatur des Habens nicht auf den Leim zu gehen und durch Stille und Gewissenserforschung nach dem Vorbild Franz Jägerstätters Gott auf der Spur zu bleiben: So interpretiert Emanuel Huemer die Evangelischen Räte „ehelose Keuschheit, Armut und Gehorsam“ für sein Ordensleben.
Geschenke mit Symbolcharakter bekam Bruder Emanuel zur Feier des Tages überreicht: Provinzial Stephan Dähler gab Bruder Emanuel, der als Fahrradkurier in Berlin Pakete ausliefert, eine Fahrradglocke mit auf den Weg, „um immer wieder lautstark darauf aufmerksam zu machen, wo der Geist Gottes im Hier und Jetzt wirkt“. Eine Glocke erhielten auch Bruder Bernd Ruffing SVD, der Emanuel auf dem Weg der Gelübde begleitet und die Kirchengemeinde, mit der Emanuel unterwegs ist. Pastoralreferent Bernhard Kreß schenkte dem Steyler Missionar im Namen der Gemeinde eine Gießkanne und winterharte Stauden für seinen Einsatz im Pfarrgarten, um dessen Verschönerung Bruder Emanuel sich in den letzten Monaten bereits sehr bemühte. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf dem Kirchenvorplatz mit Brezeln und Weißwürsten weitergefeiert.
Emanuel Huemer, 36, trat im Juni 2017 in das Noviziat der Steyler Missionare ein, 2018 legte er seine ersten Gelübde ab. Huemer ist seit mehr als 25 Jahren der erste Österreicher, der in der Gesellschaft des Göttlichen Wortes nicht als Priester, sondern als Ordensbruder seine Berufung leben möchte. Emanuel Huemer stammt aus Oberösterreich. Nach der Ausbildung zum Kindergartenpädagogen verbrachte er ein Jahr als Auslandszivildiener in der Grenzstadt Tijuana in Mexiko. Zurück in Österreich studierte Huemer Religionspädagogik und baute in Wien in Zusammenarbeit mit den Salesianern Don Bosco das offene Jugendzentrum „Sale für Alle“ mit auf. Eine missionarische Erfahrung machte er 2019/20 im Rahmen seines OTP (Overseas Training Program)-Einsatzes in Chiapas, Mexiko, wo er in der Migrantenherberge der Steyler Missionare sowie in der Indigenen-Pastoral tätig war.
Im November 2020 ging Emanuel Huemer nach Berlin. Zusammen mit seinem Mitbruder Bernd Ruffing SVD und dem Benediktinerpater Benno Rehländer OSB wohnt er in der Pfarrerswohnung der Gemeinde St. Marien Liebfrauen in Kreuzberg. Huemer und Ruffing arbeiten in dieser Gemeinde sowie in St. Michael mit. Gemäß dem Wunsch der Bistumsleitung „Seid da, und sprecht mit den Menschen“ bringen sich die beiden Steyler Missionare in die spirituellen und sozialen Angebote der Gemeinden ein. Außerdem arbeitet Bruder Emanuel an drei Tagen in der Woche als Fahrradbote und liefert Pakete auf umweltfreundliche Weise aus.