Bischöfe Südosteuropas beraten über Minderheitssituation und besuchen Steyler Pfarrei

26. Feb 2010

Moldawien - Das Thema "Rechte und Pflichten der katholischen Minderheiten in den Ländern Südosteuropas" steht im Zentrum der Tagung der Vorsitzenden der Bischofskonferenzen mehrerer europäischer Staaten in der moldawischen Stadt Chisinau.

Die Tagung wird vom Vorsitzenden des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Kardinal Peter Erdö (Esztergom-Budapest) geleitet. Gastgeber ist Anton Cosa, der katholische Bischof von Chisinau. Die teilnehmenden Bischöfe kommen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Moldawien, Rumänien, Serbien, Montenegro, Mazedonien, der Türkei und Zypern. 

Neben den Debatten besuchen die Teilnehmer verschiedene kirchliche Einrichtungen, die sich für bedürftige Menschen engagieren - so auch die Pfarrei Stauceni der Steyler Missionare. Die pastorale Arbeit der äußerst lebendigen Gemeinde wurde von Anfang an von sozialen Initiativen begleitet.

Schwerpunkt ist ein Kindergarten und eine Suppenküche für Kinder und Verarmte. Der Not der Bevölkerung entsprechend konnte mit Hilfe der Technischen Hochschule Biberach und der Caritas ein Sozialzentrum gebaut werden, das der Bevölkerung ohne jegliche Berücksichtigung ihrer konfessionellen Zugehörigkeit zur Verfügung steht. Wie arm die Leute wirklich sind, zeigt allein schon der Umstand, dass in den Wintermonaten der Baderaum die gefragteste Einrichtung des Sozialzentrums ist, da es in den armseligen Häusern kaum warmes Wasser gibt. 

Moldawien gilt als eines der ärmsten Länder Europas. 80 Prozent der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Mehr als eine Million der 4,4 Millionen Moldawier sind ausgewandert; zurückgeblieben sind Arme, Alte, Kranke und Kinder. Geschätzte 40.000 Kinder leben ohne Betreuung, viele von ihnen auf der Straße. 

Die katholische Kirche in Moldawien besteht nach CCEE-Angaben offiziell seit 1993. Die Steyler folgten 1996 der Einladung des Bischofs von Chisinau, dessen Diözese sich auf das ganze Staatsgebiet Moldawiens erstreckt, und übernahmen die Pfarrei Stauceni an der Peripherie der Hauptstadt. Lediglich ein Prozent der Bevölkerung in dem orthodoxen Land gehört der katholischen Kirche an.  

Auf der Tagung der Bischöfe soll u.a. der Beitrag thematisiert werden, "den Katholiken zur Verwirklichung des Gemeinwohls in unseren Gesellschaften leisten können und müssen", sagte der Präsident der Bischofskonferenz Bosnien-Herzegowinas, Kardinal Vinko Puljic gegenüber der Katholischen Presseagentur Österreich. Weitere Themen seien der Säkularisierungsprozess und gesellschaftliche Probleme wie Arbeitslosigkeit, Migration oder Alkoholismus.

Markus Frädrich

Datenschutzhinweis

Diese Webseite nutzt externe Komponenten, wie z.B. Facebook und Youtube welche dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Verhalten zu sammeln. Datenschutzinformationen