Pater Hugo Huber SVD (1919-2014)

08. Apr 2014

Am Montag, 7. April, ist Pater Hugo Huber im Pflegeheim St. Franziskus in Menzingen im Alter von 94 Jahren friedlich eingeschlafen. Von 1960 bis 1989 wirkte er als Professor für Ethnologie an der Universität Freiburg.

Pater Hugo Huber
Pater Hugo Huber

Hugo erblickte am 1. Oktober 1919 in Häggenschwil SG das Licht der Welt. Als jüngstes von sieben Kindern der Familie Johann Baptist und Katharina Huber-Müller wuchs er auf dem elterlichen Hof auf. Der frühe Tod seiner ältesten Schwester hat sich bei Hugo tief eingeprägt. Die Themen von Tod und Auferstehung, von Diesseits und Jenseits, von Übergängen, von Zeit und Ewigkeit haben sein späteres Forschen geprägt. Seine Gymnasialzeit absolvierte Hugo in Einsiedeln (1934 -1940). Danach begann er in Freiburg das Theologiestudium. 1941 trat er ins Noviziat der Steyler Missionare in Steinhausen ein. Am 12. August 1945 wurde er in Häggenschwil zum Priester geweiht.


Professor für Ethnologie

Ab 1945 widmete sich Hugo unter Leitung seines sehr geschätzten Mitbruders Wilhelm Schmidt, dem Gründer des Anthropos-Institutes, den Studien der Ethnologie, zuerst in Freiburg, dann in London. 1950 doktorierte er mit der Dissertation „Tod und Fortleben im Glauben westafrikanischer Völker“. 1951 brach er nach Ghana zu eben diesen Völkern auf. Bis 1957 betrieb er dort Feldforschung und half in der Pastoral mit. Diese Zeit hat er in seinem wissenschaftlichen Hauptwerk „The Krobo: Traditional Social and Religious Life of a West African People“ festgehalten.
1960 bis 1989 arbeitete er als Professor für Ethnologie an der Universität Freiburg, 1970 war er Dekan. 1973 bis 1977 amtete er als Präsident der neugegründeten Schweizerischen Afrika-Gesellschaft. Und: Ab 1977 bis 1981 stand er der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft vor.


"Der Narr, die Zeit und der Tod" 

Während all dieser Jahre prägte Hugo das Gemeinschaftsleben in seinem geliebten Froideville. Das SVD-Haus in Posieux FR war ein Treffpunkt für Studenten und Professoren. Schon fast legendär geworden ist die Abschiedsvorlesung von Hugo Huber zum Thema „Der Narr, die Zeit und der Tod“. Übergangszeiten werden gerade in traditionellen Gesellschaften Afrikas äusserlich gesehen auch als Narrenzeiten begangen, weil sie im Grunde einen Abschied, ein Vorwegnehmen des Todes bedeuten. Sinnigerweise schloss ein närrisch-melancholisches Trompetensolo von „O mein Papa“ das offizielle wissenschaftliche Arbeiten von Hugo Huber ab.
Persönliche Freude fand Hugo immer wieder in seinen pastoralen Tätigkeiten in Derendingen, Eiken, Stein, Grellingen, Wallbach, Hasliberg, Meiringen und bei den Schwestern von Grangeneuve und der Guglera.
2005 kam Hugo in die Marienburg. Besuche empfangen, Bodenseerundfahrten, Ausflüge zum „Weissen Rössli“, Spaziergänge im schönen Park und immer wieder ein „zünpftiger“ Jass machten ihm grosse Freude. 

Nach einer Gesichtsrose, die seinen Lebensrhythmus durcheinanderbrachte, übersiedelte er im August 2013 nach Menzingen ZG. Dort erfreute er mit seinem Schalk die Schwestern und alle, die ihn in den letzten Monaten liebevoll begleiteten. Am 7. April ist er friedlich eingeschlafen, sicher in der Hoffnung, Antworten zu finden auf sein lebenslanges Suchen: Sterben und auferstehen.

Möge Gott ihn in Frieden ruhen lassen.

 

Beisetzung/ Abschiedsgottesdienst: Samstag, 12. April, 11.00 Uhr, auf dem Friedhof in Thal SG. Anschliessend Eucharistiefeier in der Pfarrkirche.    

Dreissigster: Sonntag, 11. Mai, 10.00 Uhr, Marienburg, Rheineck SG.

Traueradresse: Steyler Missionare, Marienburg, Töberstrasse 49,
9424 Rheineck.

Statt Blumenspenden berücksichtige man die Steyler Missionare,
PC 90-113192-2


P. Stephan Dähler SVD

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