Schwester Adelrica (Gertrud) Wagner SSpS (1936-2016)

26. Nov 2016

Im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim rief Gott, der Herr über Leben und Tod, am 24. November 2016 Sr. Adelrica SSpS zu sich in die ewige Freude.

Sr. Adelrica (Gertrud) Wagner SSpS

Gertrud wurde den Eltern Paul und Luise Wagner-Hiestand am 17. November 1936 in Pfäffkon SZ als erstes Kind geschenkt. Ihr folgte zwei Jahre später das Zwillingspaar Liselotte und Hansruedi, mit denen sie eine unbeschwerte Jugendzeit verbrachte. Gertrud besuchte 6 Jahre die Primar– und 2 Jahre die Sekundarschule in Pfäffikon bzw. in Freienbach. Nach der 1 ½ Jahre dauernden Haushaltungsschule erlernte sie den Beruf der Verkäuferin beim Konsumverein Wädenswil und schloss diese Ausbildung mit guten Noten erfolgreich ab. In dieser Tätigkeit arbeitete Gertrud in Genf und in Zürich. Freundlich und zuvorkommend wie sie war, wurde sie allseits geschätzt.

Sehr aktiv in der Jungfrauen-Kongregation - reifte in der jungen Frau bald der Wunsch, Missionsschwester zu werden, um in einem afrikanischen Land zu wirken. Dieser Wunsch ging nie in Erfüllung, aber das Interesse für unsere überseeischen Missionen begleitete sie immer. 

Gertrud trat dann am 5. April 1960 in Oberdischingen ins Postulat und Noviziat der Missionskongregation der Steyler Missionsschwestern ein. Dort legte sie am 8.Dezember 1962 ihre ersten Gelübde ab. In den Jahren der zeitlichen Profess erlernte Sr. Adelrica im St. Josef Krankenhaus in Haan die Krankenpflege, die sie mit „sehr guten Noten“ abschloss. Die Feier der Ewigen Profess fand in der Pfarrkirche in Schänis statt. 

Dort setzte sie in der Gemeindekrankenpflege ihre erworbenen Kenntnisse zum Wohle der Kranken ein. Mit ihrer Frohnatur und ihrem gütigen Wesen brachte sie viel Freude in die Krankenstuben. Sie war allseits beliebt und geschätzt. Der Dienst erstreckte sich damals noch „rund um die Uhr“. 

Im Jahre 1974 wählten die Schwestern des Kreuzstiftes sie zu ihrer Leiterin.  Nach ihrer Amtszeit und einem Jahreskurs bei der VOD in München arbeitete Sr. Adelrica je 2 Jahre im Pflegeheim St. Otmar in St. Gallen und im Liebfrauenhof in Zug. Von beiden Orten wurden ihr sehr gute Zeugnisse ausgestellt. Dann kam eine Zeit der Wanderschaft, ein „Zigeunerleben“ wie sie es selbst oft lachend nannte. In den verschiedenen Kommunitäten der damals Deutschen Provinz, Moos Oberdischingen, Laupheim und Böblingen schätze man Sr. Adelrica als gute Mitschwester und verantwortungsvolle und einsatzfreudige Krankenschwester. Das Gemeinschaftsleben war ihr immer sehr wichtig.

Dann zog es Sr. Adelrica wieder in die Schweiz zurück. Vom Sommer 1989 bis Ende 1994 leitete sie das Pflegheim „Seerose“ in Flüelen. Nachdem die Schwestern in Oberdischingen sie zu ihrer Oberin gewählt hatten, packte Sr. Adelrica erneut die Koffer und zog ins Schwabenland. Damit verbunden war das Amt der Heimleitung, das sie klug durch eine schwierige Zeit ausübte.

Nach dieser Amtszeit trat sie aufs Neue wiederum im Kreuzstift in Schänis an. Dieses Heim war inzwischen in andere Trägerschaft übergegangen. Die Schwestern versahen vor allem pastorale Dienste.

Bei einem Entscheidungsfindungsprozess entschied sich die Kommunität, die Zelte in Schänis abzubrechen, es bot sich die Gelegenheit, im Areal der Steyler Missionare in Thal das Haus Maria Helena, wie es die Schwestern umbenannten, zu mieten. Von dort aus machte Sr. Adelrica nach ihrer Amtszeit in zwei Heimen Betreuungs- und Pastoralbesuche, was von den Betagten, wie auch von den Heimleitungen, sehr gerne angenommen wurde.

Sr. Adelrica mit den Mitschwestern beim Abschied von der Marienburg, Thal, im September 2016
Sr. Adelrica mit den Mitschwestern beim Abschied von der Marienburg, Thal, im September 2016

Bald zeigten sich bei Sr. Adelrica erste Zeichen einer schweren Erkrankung, die Spitalaufenthalte, Operationen und viele Beschwerden nach sich zog. Mit großer Geduld und immer zuversichtlich durchlebte sie diese letzten Jahre. 

Sehr überraschend erlöste sie der Herr am letzten Donnerstagmorgen 24.11.2016 von weiteren Behandlungen und pflegerischer Betreuung. Eine Woche zuvor konnte sie noch, zusammen mit ihrer Schwester Liselotte, zu der sie immer eine lebendige Beziehung pflegte, ihren 80sten Geburtstag feiern. 

Wir sind Schwester Adelrica dankbar für ihr treues Ordensleben, für ihre Einsätze in den verschiedenen Kommunitäten, nicht zuletzt für ihre vorbildlich ertragene Leidenszeit.

Der Herr nehme sie auf in SEINE himmlischen Wohnungen.


Abschiedsgottesdienst

Am Montag, dem 28. November 2016, feiern wir für unsere Mitschwester im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim um 14.00 Uhr das Requiem. Anschließend findet auf dem neuen Friedhof die Beisetzung statt.


Sr. Miriam SSpS / Albin Strassmann SVD

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