Bruder Vinzenz von Holzen SVD (1937 - 2019)

25. Feb 2019

Unser Mitbruder Vinzenz von Holzen SVD ist in der Nacht vom 24. Februar verstorben. Er war 12 Jahre lang Mitglied des Generalrats und leitete von 2001 bis 2007 die Missionsprokur in der Schweiz.

Bruder Vinzenz von Holzen SVD

Vinzenz von Holzen wurde am 21. Mai 1937 in Buochs NW geboren, als drittes Kind von Vinzenz von Holzen und Theresia geb. Christen. Nach ihm kamen noch sechs Kinder dazu. Mit insgesamt neun Geschwistern war es nie langweilig und die Kinder mussten auf dem Bauernhof mithelfen, den ihr Vater als Knecht bewirtschaftete. 

Sechs Jahre Primarschule und zwei Jahre Sekundarschule besuchte er in Buochs NW. Das dritte Jahr Sekundarschule schloss er in Stans, NW ab. Von 1953 bis 1956 machte er die kaufmännische Lehre in der Firma Chaletfabrik Albin Murer, Beckenried, wo er noch ein weiteres Jahr blieb. Von 1957 bis 1958 arbeitete er bei der Schweizerischen Bankgesellschaft und von 1958 bis 1960 bei der Bally Schuh Holding in Zürich. Dort vertiefte er seine Kenntnisse als Buchhalter. 

Während einem freiwilligen Baulager in Sizilien lernte Vinzenz von Holzen einige Studenten der Steyler Missionare kennen und begann, sich für deren Gemeinschaft zu interessieren. An Ostern und wieder im Herbst 1958 besuchte er das Missionshaus St. Gabriel. Es gefiel ihm dort gut und er entschied, Bruder bei den Steyler Missionaren (SVD) zu werden. Da er in Österreich seine Berufung gefunden, einige gute persönliche Beziehungen aufgebaut hatte und als zukünftiger Missionar etwas Abstand von seiner Familie benötigte (wie er in seinem Lebenslauf selbst schreibt), stellte er dem Provinzial von Österreich den Antrag zur Aufnahme. 

Am 8. März 1960 begann er das Postulat in St. Gabriel, am 8. September 1960 das Noviziat und am 8. September 1962 band er sich mit den ersten Gelübden an die Steyler Missionare. Im Frühling 1965 wurde er nach Rom versetzt, wo er die Buchhaltungen für das Generalat und die Gemeinschaft im Haus der Steyler in Rom zu besorgen hatte. In dieser Gemeinschaft legte er am 8. September 1968 die ewigen Gelübde ab. In den Jahren 1971 und 1972 wurde er von der Generalatsleitung berufen, diese in Brüderfragen zu beraten. Mit der Wahl von Bruder Max Staudinger am Generalkapitel 1972 löste er mich in dieser Aufgabe ab. An jenem Generalkapitel konnte er als „technischer Leiter“ teilnehmen, d.h. mithören und mitreden, hatte jedoch kein Stimmrecht. Doch es verhalf ihm zu einem Weitblick für die Tätigkeiten und Aufgaben der Steyler Missionare in der ganzen Welt. 

Daher bat Vinzenz von Holzen 1974 um einen Einsatz in einem „Missionsgebiet“, was seinem ursprünglichen Wunsch entsprach. Er erhielt die Bestimmung für einen Einsatz in Taiwan. Dort arbeitete er von 1974 bis 1988 als Finanzverwalter der SVD an der Fu Jen Universität in Taipei, Taiwan. Diese Aufgabe umfasste die Verwaltung von zehn Gebäuden und für etwa 300 Personen. Von 1978 bis 1988 war er Mitglied des Provinzrates der Provinz China. Das war für ihn eine interessante und spannende Zeit, in der dort mit dem Trainings-Programm für Austausch-Studenten der Steyler Missionare (OTP) begonnen wurde, wie er selbst festhielt: «Wir boten je eine Möglichkeit in Taiwan und Hongkong an. Um das Jahr 1982 begannen die ersten Öffnungen für Festland-China. Zwei unserer Mitbrüder aus Taiwan begannen damals in China als Wissenschaftler zu arbeiten.»

1988 wurde er, ohne am Generalkapitel anwesend zu sein, in den Generalrat gewählt und 1994 für weitere sechs Jahre wiedergewählt. Eines seiner Hauptanliegen war die Brüderfrage. Als Höhepunkt dieser interessanten Zeit erlebte er die Generalvisitationen in rund 15 Provinzen. Dabei erfuhr er vieles von den Problemen, aber auch den Freuden und Erfolgen der Tätigkeiten der Steyler Missionare in den einzelnen Provinzen. 

Im Spätherbst 2000 liess sich Br. Vinzenz in die Schweiz versetzen. Nach einer kurzen Auszeit begann er in der Missionsprokur mitzuarbeiten. Von 2001 bis 2007 leitete er diese als Missionssekretär. In dieser Zeit war er auch für drei Jahre der Koordinator der Missionssekretäre in Europa. Von Mai 2001 bis Mai 2007 war er Mitglied des Provinzrates in der Schweiz. Anschliessend war er dankbar, beide Verantwortungen abzugeben und jüngeren Kräften überlassen zu können. In der Missionsprokur half er weiter aus, soweit es seine Kräfte zuliessen. Zudem war auch noch im ökumenischen Arbeitskreis Schweiz-China tätig und genoss auch die jährlichen gemeinsamen Ferien mit seinen Geschwistern.

Im August 2015 ging Br. Vinzenz wegen gesundheitlicher Probleme mit seiner Haut in das Franziskusheim der Schwestern vom Heiligen Kreuz nach Menzingen. Da ihm die Pflege gut tat und er sich wohl fühlte, verlegte er seinen Wohnsitz dorthin. Er blieb mit den Mitbrüdern im Missionshaus Maria Hilf verbunden und freute sich über alle Besuche und Ausflüge. Vor gut einer Woche fühlte er sich trotz guter Pflege durch das Personal plötzlich nicht mehr sehr wohl. Für alle überraschend verschlechterte sich sein Gesundheitszustand sehr schnell. Er verstarb am Sonntag 24. Februar um 22.00 Uhr.

Den Auferstehungsgottesdienst feiern wir für Vinzenz von Holzen am Freitag, 8. März, um 14.00 Uhr in der Don-Bosco Kirche in Steinhausen. Anschliessend findet die Urnenbeisetzung auf dem Friedhof Erli statt. 

Den Dreissigsten für den Verstorbenen feiern wir am Samstag, 30. März, um 17.30 Uhr in der Don-Bosco Kirche in Steinhausen.

Vinzenz von Holzen/ Albin Strassmann

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