Bruder Franz Xaver Romer (1930–2021)

01. Mär 2021

Knapp drei Monate nach seinem 90. Geburtstag ist am 26. Februar in der Nacht Br. Franz Xaver Romer, der älteste Mitbruder der Gemeinschaft der Steyler Missionare in Maria Hilf, Steinhausen friedlich eingeschlafen und zu seinem Schöpfer heimgekehrt.

Über 40 Jahre lang war Franz Xaver Romer als «Reisebruder» in der Schweiz unterwegs und gewann und betreute dabei unzählige Förderer und Förderinnen sowie Leserinnen und Leser für die «stadtgottes» und den Michaelskalender.

Bruder Franz Xaver wurde am 27. November 1930 als Jakob Romer im st.gallischen Benken geboren. Schon in der Jugend interessierte er sich für die Missionen. Ein Auftritt von Bruder Josef Koller aus der Marienburg im Jünglingsverein in Benken im Missionsjahr 1960 imponierte ihm so sehr, dass er 1961 bei den Steyler Missionaren eintrat und bis 1963 das Noviziat in St.Gabriel absolvierte. Er selbst erwartete und erhoffte, nach den zeitlichen Gelübden nach Südamerika in die Mission geschickt zu werden, wurde 1964 jedoch zur administrativen Unterstützung in den Steyler Verlag in die Schweiz geholt. Noch im gleichen Jahr kam er zunächst als «Aushilfe» und dann definitiv nach Steinhausen, wo er bis 2008 als Reisebruder wirken und insgesamt über 57 Jahre bleiben sollte. Das «Schicksal», im Missionshaus Steinhausen statt in Südamerika zu wirken, konnte er gut annehmen, wie er in einem Porträt in der «stadtgottes» vor zwei Jahren erklärte: «Ich sagte mir einfach: Das hat ein anderer entschieden.»

Ab Januar 1965 begann dann seine eigentliche Tätigkeit: Jahr für Jahr besuchte er die Förderinnen und Förderer in den Kantonen Bern, Fribourg, Glarus, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Wallis und Zug. Das «Valais», wohin er im Sommer 1966 erstmals fuhr, wurde dabei sozusagen zu seiner zweiten Heimat: «Mein Lieblingskanton» pflegte er zu sagen, und er fügte mit dem ihm eigenen Witz schmunzelnd an: «Hier gab es eigentlich immer nur Sonne, während es hier in Steinhausen doch oft neblig ist.»

Br. Franz Xaver verstand sich selbst als «religiösen Handelsreisenden». Das Anklopfen an fremden Türen ist ihm nicht immer leichtgefallen. Angenehmer fand er es, «seine» etwa 400 Förderer und Förderinnen zu besuchen, die die «stadt gottes» bei den Abonnenten verteilten. Bis 2008 blieb er Reisebruder, bevor er 78-jährig dann ganz aufhörte. Allerdings verteilte er auch später die «stadtgottes» noch im Dorf Steinhausen. Auch das Autofahren hatte er nicht verlernt: Mit dem VW war er auch mit über 88 Jahren immer noch unterwegs – meistens fuhr er zum Friedhof und ging von dort aus auf seine Spaziergänge.

Ein grosses Interesse an Sprachen und am Weltgeschehen, aber auch eine grosse Zuverlässigkeit haben Br. Franz Xaver zeitlebens ausgezeichnet. In vorbildlicher Treue übernahm er als Pensionär über 20 Jahre lang das Amt des Sakristans in Steinhausen: Er betete vor, schmückte die Kapelle und ministrierte den Patres bei der heiligen Messe. So konnte er das «Ora et labora» bis zum Ende seines Lebens pflegen. Besonders gefallen hatte ihm als Reisebruder die Möglichkeit, vielen unterschiedlichen Menschen zu begegnen. Sein Interesse für den Nächsten zeigte sich auch im Alter, wenn er sich an Diskussionen am Gemeinschaftstisch oder am Gespräch mit Gästen interessiert beteiligte und mit politischer Sachkenntnis ebenso verblüffte wie mit trockenem Humor.

Bescheidenheit und Gottvertrauen haben Bruder Franz Xaver von der Jugend bis ins hohe Alter geprägt. Bei guter Gesundheit durfte er im letzten November als «Senior» der Gemeinschaft in Steinhausen seinen 90. Geburtstag feiern. Mitte Januar 2021 musste er dann für eine Operation am Bein in die Andreasklinik in Cham, Ende Januar zur Erholung ins Franziskusheim in Menzingen. Trotz der guten Pflege wurde er jedoch immer schwächer. Am 26. Februar ist er nachts um 1.25 Uhr dann friedlich eingeschlafen. Wir wünschen ihm, dass sein irdisches Lieblingswort «maximal» in der himmlischen Freude seine volle Dimension entfaltet.

Der Auferstehungsgottesdienst findet am Dienstag, 2. März um 14 Uhr in Steinhausen in der Matthiaskirche statt. Anschliessend findet die Erdbestattung auf dem Friedhof Erli statt.

P. Stephan Dähler SVD, Provinzial

Br. Franz Xaver Romer (1930–2021)
Br. Franz Xaver Romer (1930–2021)

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