Bußgottesdienst im Advent 2014

Versöhnungsgottesdienst

Zukunft und Hoffnung von Gott

Vorbemerkungen

Der Zelebrant ist Teil der sich zur Bußfeier versammelten Gemeinde. Als Zeichen dafür, nimmt er sitzend an der Besinnung teil, während 2 Lektoren/Innen die Anregungen zur Reflexion übernehmen.. 

Um einen ruhigen Ablauf zu ermöglichen, setzen Sie neben dem Ambo noch ein Lesepult ein.

Wo es möglich ist, projizieren Sie den Jesajatext mit Hilfe eines Beamers schon vor Beginn des Gottesdienstes.

Sie benötigen noch Bilder mit „Sand und/oder Steinen“ sowie ein Bild mit (einer) Blattpflanze(n); Beispiele für die „verfremdeten Bilder des Ichs“ finden Sie nebenan.


„Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben. Wenn ihr mich ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, so erhöre ich euch. Sucht ihr mich, so findet ihr mich. Wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden - Spruch des Herrn“ (Jeremia 29,11b-14).


Meditative Orgelmusik / Musik-CD

Eingangslied: GL 422 „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“

Begrüßung und Hinführung

Z: In der Adventszeit wird unser Blick nicht nur auf das Weihnachtsfest ausgerichtet, sondern auch auf unsere Welt, die immer noch nicht fertig, friedlich, noch nicht so menschenfreundlich ist wie Gott dies gewollt hat. Erst wenn wir die ganze Realität – also auch die Schattenseiten – wahrnehmen, können wir unsere Hoffnungen buchstabieren und eine Zukunft beschreiben, die sich an den Bildern des Gottesreiches orientiert. Kommen wir jetzt zu Ruhe und Besinnung und lassen wir uns leiten von Musik, Gesang, Gebet und Stille…


Gebet

Herr, unser Gott, auf vielerlei Weise hast du dich den Menschen geoffenbart; in besonderer Weise durch deinen Sohn Jesus Christus. Er hat uns eingeladen, füreinander da zu sein. Hilf uns, dass wir heute erkennen, wo wir seinem Gebot der Liebe nicht gefolgt sind; wo wir zu sehr nur auf uns selbst und nicht auf den anderen geschaut haben; wo wir unser Herz verschlossen haben gegenüber den Notleidenden bei uns und in aller Welt. Lass uns vielmehr gemeinsam deinen Segen zur Umkehr zu dir, Gott, als den Beginn einer neuen Zukunft und als Garant einer realen Hoffnung für alle sehen und erfahren. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unsern Herrn. - Amen

Oder


Wir kommen zu dir, Gott, aus all unserer Unruhe des Alltags. Mit so vielen Gedanken, die wir uns machen über das Leben und unsere Welt. Wir kommen zu dir mit unseren Sorgen und Ängsten: um einen lieben Menschen, um die Zukunft, in einer schweren Krankheit. Aber auch mit unserer Sehnsucht und unserer Hoffnung. Hier bei dir finden wir einen Ort der Stille und der Besinnung. Du hast Menschen vor uns getröstet, ermutigt und wieder aufgerichtet. So finden auch wir uns ein - legen alles ab, was uns unruhig macht und auf uns lastet. Hier dürfen wir aufatmen und vertrauen darauf, dass du, Gott, uns nahe bist.
Danke, Gott, für deine Nähe, für diese Zeit miteinander und mit dir. - Amen


Meditative Musik (Orgel/CD)

L 1: Hinführen zum HÖREN (Geräusche wahrnehmen – draußen – in mir – im ruhigen Ein- und Ausatmen den Rhythmus des Lebens in mir spüren …)



Erster Bibeltext - (Bild mit Sand, Steinen)

L 2: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde; die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser“ (Gen 1,1-2).

L 1: Die Wüste spielt in der Bibel eine herausragende Rolle. Sie bringt ans Licht, wer wir eigentlich sind und hat die Kraft zu verändern und zu verwandeln. Sie ist die Bühne für Visionen und Depressionen, für Verfall und Verheißungen, für Leben und für Tod.



Meine Fragen dazu (Langsam und mit Pausen vortragen)
L 2: Wo erlebe ich heute Wüste und Leere in meinem, in unserem Leben?
Stelle ich mich dieser Erkenntnis und wie kann ich / können wir diese Wüste wieder zum Leben bringen?

Gibt es bei mir das Gefühl der Resignation: da kann man nichts machen, weil ich zu schwach bin – oder kenne ich auch das Vertrauen in Gottes Hilfe, wenn ich mein Möglichstes tue?

Menschen sind verantwortlich dafür, dass unsere Welt durch unsere Ausbeutung zerstört, verwüstet wird, ohne Rücksicht auf zukünftige Generationen. – Finde ich mich damit ab oder bin ich bereit, mein Verhalten zu ändern und damit auch andere zu Verhaltensänderung zu bewegen?


Meditative Musik (Orgel/CD)

L 1: Hinführen zum IN-MICH-HINEINSCHAUEN (die Augen schließen – welche Bilder steigen in mir auf – welche Situationen, gute, belastende – worüber freue ich mich – wo sehe und spüre ich Versagen, Schmerz… wie schaut Gott mich an? ...)


Zweiter Bibeltext (verfremdete Fotos)

L 2: „Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land. Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,26-27).

L 1: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst“ (1 Kor 6,19).


Meine Fragen dazu (Langsam und mit Pausen vortragen)

L 2: Wir verdanken unsere Existenz der Liebe Gottes. –
Schätze ich dieses Geschenk jeden Tag neu?
Wie gehe ich damit um?
Erkenne ich auch meine Mitmenschen als Geschenk Gottes?
Auch diejenigen, die nicht meinem Denken, meinen Erwartungen oder Wertvorstellungen entsprechen?
Bin ich bereit, meine Meinung und meine Auffassungen in Frage zu stellen und unter Umständen auch zu ändern?

Begegne ich dem Geheimnis des Lebens in mir selbst und in anderen mit Respekt und Achtung?

Erhebe ich meine Stimme, wenn andere ihrer Menschenwürde beraubt werden?

Bin ich von Krieg, Terror oder Hass – auch in meiner Umgebung – nur unangenehm berührt oder solidarisiere ich mich mit Gleichgesinnten, um dagegen zu wirken?


Lied: GL 437 „Meine engen Grenzen“


Dritter Bibeltext (Bild mit großer, grüner Blattpflanze

L 1: Das Grün: Zeichen des Lebens – in der Wüste, auf steinigem Boden – die Wirkung der Sonnenstrahlen – die Wirkung der Blätter, der Bäume, der Natur auf mich…

L 2: „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ (Mt 10,7-8).

L 1: Und Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu“ (Off 21,5).


Meine Fragen dazu (Langsam und mit Pausen vortragen)

L 2: Sehe ich die Farben um mich, oder nur Dunkles, nur Grau-in-Grau?
Spüre ich die kleinen Zeichen des Wachsens und Aufblühens um mich herum?
Helfe ich mit, damit etwas wachsen kann – in mir, im anderen?
Habe ich die nötige Geduld?
Was brauche ich, um wachsen zu können?
Was brauchen die anderen?
Welche geistlichen Nährstoffe erfahre ich als hilfreich: ein Gebet, ein Wort der Bibel, ein Lied, die Begegnung mit einem anderen?
Habe ich mir dafür – und somit auch für Gott – genügend Zeit genommen?
Traue ich Gott zu, dass er mich und andere wirklich verändern, neu machen kann? Kann ich darüber mit anderen sprechen, davon Zeugnis geben?


Bekenntnis meiner Schuld, meines Versagens, meiner Unterlassungen, meiner Sünden. 

Z: Bekennen wir vor Gott und voreinander unsere Schuld, unser Versagen, unsere Unterlassungen, unsere Sünden. – Stille – 

Wir sprechen das Schuldbekenntnis. Ich bekenne, Gott, dem Allmächtigen…


Bitte um Vergebung 

Der gute und barmherzige Vater, der uns Menschen so sehr geliebt hat, dass er uns seinen eigenen Sohn sandte, dessen Kommen wir wieder erwarten, er verzeihe uns unsere Sünden und unsere Schuld; er stärke unseren Kleinglauben und unser Vertrauen in ihn; er lasse uns Zeugen sein von der Hoffnung, die in uns lebt; er helfe uns, füreinander da zu sein und an seinem Reich des Friedens und der Gerechtigkeit mitzubauen.

L 1: Konkret. Was kann ich tun, wo kann ich – realistisch betrachtet – etwas in meinem Leben ändern, wo etwas verbessern? Wo ist Wiedergutmachung erforderlich? – Stille –

Vaterunser

Z: Durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi hat Gott die Schuld von uns genommen. Daher können wir vor ihm stehen und zu ihm beten: Vater unser im Himmel …

Lobpreis Gottes – Lied: GL 451,1-3 „Komm, Herr, segne uns“


Schlusssegen 

Z: Seid gesegnet auf eurer Suche nach dem kommenden Gott. 

Seid gesegnet im Erspüren und Verstehen von Gottes Zeichen heute.

Seid gesegnet im Finden von Gottes Spuren in unserer Welt.

Dazu segne euch der gute und barmherzige Gott:
der Vater und † der Sohn und der Heilige Geist. 

Amen.


Geht hin – und bringt allen den Frieden Gottes. –
A: Dank sei Gott, dem Herrn.

Orgelspiel / Musik-CD zum Ausklang


P. Heinz Schneider SVD

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