30. Sonntag im Jahreskreis (C) – Weltmissionssonntag

Liturgische Bausteine

„Bei ihm gibt es keine Begünstigung“ (Sir 35,15b)

1. Lesung: Sir 35,15b-17.20-22a
2. Lesung: 2Tim 4,6-8.16-18
Evangelium: Lk 18,9-14

Vorab

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Liturgischer Gruß

Der Herr, der den Schreienden und Flehenden Hoffnung verheißt, sei mit euch.

Einleitung

Gott steht auf der Seite der Armen und Unterdrückten. Aber Gott handelt nicht wie ein Automat. Gott, das ist die eine Seite der Medaille, und der Mensch steht auf der anderen Seite. Es kommt also sehr wohl auch auf den Menschen an. Von seiner Hinwendung zu Gott hängt es ab, wie Gott sich dem Menschen zuwendet bzw. seine Hinwendung wirksam wird. Auf die Bereitschaft kommt es an. Fragen wir uns: Sind wir bereit, auf Gott einzugehen?

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• Du bist nicht gekommen, dich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen: Herr, erbarme dich.
• Du hast dich nicht selbst erhöht, sondern bist erniedrigt worden: Christus, erbarme dich.
• Du wirst einst als erhöhter Herr wiederkommen, um uns in deine Herrlichkeit zu führen: Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Guter Gott, wir dürfen beim heiligen Mahl wieder deine Gäste sein. Öffne unsere Herzen, damit dein an uns gerichtetes Wort auf fruchtbaren Boden fällt und wir bereit sind, deinem Reich der Liebe in Demut zu dienen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Fürbitten

Gott, du hast dich auf die Seite der Armen, der Entrechteten und der Sünder gestellt. Wir bitten dich:
• Für alle, die sich für besser halten als andere, dass sie erkennen, wie arm sie sind und wie sehr sie Gottes Güte brauchen.
• Für alle Machthaber in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, dass sie ehrlich miteinander reden und in allem nach Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit suchen.
• Für die getrennten Kirchen, dass sie ihren Hochmut ablegen und wie Jesus Christus einander dienen.
• Für die Nichtchristen in aller Welt, dass sie ihr Herz aufschließen für die dein Wort des Lebens.
• (aktuelle Fürbitten)
• Für unsere Gemeinde, dass uns die Liebe zur Weltmission erhalten bleibe.
Gütiger Gott. Du bist uns nahe und stehst uns zur Seite, daher vertrauen wir auf dich, durch Christus unseren Herrn.

Gabengebet

Diese guten Gaben, Gott, sind ein Geschenk an uns. Wir weihen sie dir mit der Bitte, uns mit ihnen anzunehmen, wie wir sind, und bitten dich: Mache uns zu Boten deiner Liebe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Hochgebet salvadorianischer Flüchtlinge

[Sie leben in Unterkünften der katholischen Kirche: Mitglieder kirchlicher Basisgemeinden, Bauern, Kinder ]
Präfation
Wir preisen dich, heiliger Vater,
Herr des Himmels und der Erde!
A: Wir preisen dich, heiliger Vater, …

Gott eines Volkes, unterwegs in der Fremde
hin zur Heimat und endgültigen Bleibe:
Du befahlst Abraham, alles zurückzulassen
und dir ins Ungewisse zu folgen.
Du ließest Lot und Jakob fliehen,
um ihr Leben zu retten.
A: Wir preisen dich, heiliger Vater, …

Du führtest Mose mit deinem Volk aus der Sklaverei
und hast es begleitet im Zeichen des Zeltes,
der Wolken- und Feuersäule.
Beim heiligen Berg hast du es
in deinen Bund hineingenommen
und getragen wie ein Adler seine Jungen.
A: Wir preisen dich, heiliger Vater, …

Durch die Wüste hast du sie
ins köstliche Land geleitet.
zu Josuas Zeiten warst du
die Zuflucht der Verfolgten.
David und die Propheten hast du
vor Verfolgern bewahrt
bis zum Kommen deines Sohnes.
Um Jesu willen preisen wir deine Treue,
in der du mit deinem Volk unterwegs bleibst,
und singen dein Lob:
Sanktus

Wir danken dir,
dass du uns deinen Sohn gesandt hast,
einen Pilger und Heimatlosen,
wie wir es sind.
Von seiner Mutter Schoß an,
der treuen Maria,
hatte er keinen Platz,
wohin er sein Haupt legen konnte.
Fern der Heimat geboren,
ein Kind in Ägypten,
auf der Flucht vor den Gegnern,
gesucht von den Armen,
erfüllt und geführt von deinem Geist.
Um diese Gabe bitten wir dich, Vater,
dass dein Geist Brot und Wein für uns wandle
in Leib + und Blut Christi. Vater, gibt uns deinen Geist!
A: Vater, gib uns deinen Geist!

Denn am Abend, an dem er ausgeliefert wurde
Und sich aus freiem Willen dem Leiden unterwarf,
nahm er das Brot und sagte Dank,
brach es und reichte es seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch,
dankte wiederum,
reichte ihn seinen Jüngern und sprach:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH
DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens!
Akklamation

Gott und Vater,
wir sind eingedenk deines Sohnes,
der unseren Weg ging, verhaftet und verurteilt,
getötet am Kreuz und begraben.
In ihm hast du uns den neuen Weg eröffnet,
weil du ihn vom Tode erweckt,
den Frauen und Jüngern geoffenbart
Und ihm an deiner Seite
Recht und Bleibe verschafft hast.
Das Wunder des Geistes hast du gewirkt
am Ursprung der Kirche,
damit die Botschaft der Befreiung
bis zu uns dringe.
Akklamation

Rühre uns an mit dem Geist Christi,
mach uns mit ihm zur Gabe für dich.
Sättige uns mit seinem Leib und Blut,
mach uns zu Werkzeugen deines Schalom
auch für unsere Verfolger!

Gedenke unserer Hirten,
des Papstes N., des Bischofs N.

Wir haben hier keine bleibende Stätte,
wir suchen das Land, wo Milch und Honig fließen.

Lass unsere Toten dorthin gelangen.
wo Maria und deine Heiligen daheim sind mit Oscar Romero,
Rutilio Grande, Padre Ellacuria und Gefährten,
Antonio Valdivieso und Bartolomé de Las Casas,
Juan Diego und Rosa von Lima, Pedro Claver
und Catherina Tekakwita
und allen getreuen Zeugen Christi in Amerika ...
Um dies bitten wir im Namen Christi.
Doxologie

Werkmappe Weltkirche Nr. 75/90 S. 20-23, Päpstl. Missionswerk Wien 1990; gekürzt und redigiert von J. R. Kleiner
In: Josef Rafael Kleiner, Hochgebete, Aachen 1993, S. 22

Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir, guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede,
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erhebt
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen von Gewalt
in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazareth,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich
ins Dunkel des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Mit Christus in unserer Mitte und in Verbundenheit mit allen Menschen auf dieser Erde dürfen wir beten, wie Jesus uns selbst zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, ...
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2022, missio Aachen)

Einleitung zum Friedensgebet

Die Verheißung Gottes, dass er uns allen Hoffnung und Zukunft geben werde, kann nur Wirklichkeit werden, wenn es zugleich Frieden gibt – in uns selbst, in unseren Familien und Nachbarschaften und in dieser Welt. So bitten wir: Herr Jesus Christus, Friedensfürst,
schau nicht auf unsere Schwachheit, unsere Fehler und Unzulänglichkeiten, sondern sieh unser Bemühen und unseren Glauben an dich und schenke uns und der ganzen Welt deinen Frieden.
(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2022, missio Aachen)

Friedenslied

O Herr, gib Frieden
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

BETEN UND TUN DES GERECHTEN
Unser Christsein wird heute nur in zweierlei bestehen: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen. Alles Denken, Reden und Organisieren in den Dingen des Christentums muss neu geboren werden aus diesem Beten und diesem Tun.
Dietrich Bonhoeffer

Oder
Gebet zum Weltmissionssonntag
(gemeinsam beten)
Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben
Zukunft und Hoffnung willst du uns
und deiner Kirche geben –
wir aber wohnen im Exil der Fremde.
Von dir dort hingepflanzt,
beklagen wir den Verlust unserer Gewohnheiten.
Wie schwer tun sich unsere Augen und Ohren
im Schauen und Hören jenseits unserer Grenzen.

Du wirst nicht müde, deinen Menschen
Prophetinnen und Propheten
in diesen Zeiten zu schicken,
sie sprechen die Wahrheit in unbequemen Worten.

Du wirst nicht müde, deinen Menschen
den Sturm der Zeit um die Ohren wehen zu lassen
er zwingt festgefahrene Wege zu verlassen.

Du wirst nicht müde, deine Menschen
an dein Heilswort zur rechten Zeit zu erinnern,
es nimmt nicht das Leid,
doch es schenkt Neuanfang.

Zukunft und Hoffnung schenkst du uns
auf dem steinigen Weg bergab
in die Tiefen unserer Menschlichkeit.
Wo wir einander Gemeinschaft stiften
und uns das Leben gegenseitig erlauben –
dort werden deine Zukunft und Hoffnung
in uns wohnen und uns von allen Grenzen
auf deine Verheißung hin befreien.
Sr. Laura Knäbel MMS

[Gebetskarten können bei missio aachen heruntergeladen werden]

Schlussgebet

In einer Welt, die von Machtstreben und Profitdenken bestimmt ist, Gott, zeige du uns den Weg zu echter Demut, zu „Dien-Mut“ und lass uns so weitergeben, was das eigentlich wichtige im Leben ist: der Dienst am Nächsten, wie Christus es uns in diesem heiligen Mahl gezeigt hat. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Segen

Gott, segne unsere Augen, damit wir die Einzigartigkeit aller deiner Geschöpfe wahrnehmen.
Segne unsere Ohren, damit wir gerade auch die leisen Töne,
die Zwischentöne und das, was nicht gesagt wird, hören und verstehen.
Segne unsere Hände, damit wir behutsam sind im Umgang mit anderen und nicht verletzen.
Segne unseren Mund, damit wir deine frohmachende Botschaft bezeugen und anderen Mut, Hoffnung und Zuversicht schenken.
Segne unser Herz, damit die Nöte unserer Mitmenschen und dieser Welt darin ein Echo finden.
Das gewähre euch (uns) der dreieinige Gott, der Vater + und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

(Liturgische Bausteine zum Weltmissionssonntag 2022, missio Aachen)

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD

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