7. Sonntag der Osterzeit (C)

Liturgische Bausteine

Einheit der Christen: Gebet und Gebot

1. Lesung: Apg 7,55-60
2. Lesung: 0ff 22,12-14.16f.20
Evangelium: Joh 17,20-26
Zum Kantillieren des Evangeliums: www.stuerber.de

Liturgischer Gruß

Der Herr, der für die Einheit der Seinen gebetet hat, sei mit euch.

Das sonntägliche Taufgedächtnis

MB S. 1171ff (Osterzeit)
Herr, allmächtiger Vater, …

(Wird Osterwasser verwendet, entfällt die Segnung.)

… Gott, so schaffe auch uns neu durch Christus, unseren Herrn.

Dazu: GL 491 „Ich bin getauft und Gott geweiht“
Oder: GL 835 (Köln) „Fest soll mein Taufbund immer stehn“

Wird das Taufgedächtnis begangen entfällt der Bußakt.

Einleitung

Vor seinem Leiden betete Jesus um die Einheit aller, die seinen Namen tragen, damit die Welt glaubt, dass er zum Heile aller gekommen ist. Heute sind wir weiter von dieser Einheit entfernt als in irgendeiner Zeit des Christentums. Wenn das so ist, dürfen wir uns auch nicht wundern, dass das Zeugnis der Christen für die Welt der Nichtchristen sehr schwach geworden ist. Wo liegen die Gründe? Bevor wir nach allen möglichen Schuldigen suchen, fangen wir bei uns selbst an. Die Sünde, der Mangel an Liebe ist das größte Hindernis. Wir wollen uns besinnen und um Vergebung bitten.

Kyrie

(wenn das sonntägliche Taufgedächtnis entfällt.)
Herr Jesus Christus,
• du bist in die Welt gekommen, um uns zum Glauben zu führen: Herr, erbarme dich.
• Du hast uns die Liebe des Vaters gebracht, damit wir sie in der Welt weitergeben: Christus, erbarme dich.
• auf deinen Anruf haben wir oft nur sehr schwach geantwortet: Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Guter Gott, dein Sohn ist zu dir zurückgekehrt und bleibt uns hier doch nahe. Seine Sorge gilt vor allem der Zerstrittenheit seiner Jünger, damals wie heute, wobei es häufig nur um Machtgerangel geht. Vater, wir schließen uns der Bitte Jesu um die Einheit im Glauben an. Lass uns eins sein, damit wir glaubhaft die Auferstehung deines Sohnes bezeugen. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.

Fürbitten

Mit dem Wunsch nach Einheit nimmt Jesus die Sehnsucht aller Menschen auf. So dürfen wir mit ihm den Vater bitten:
• Für alle Christen, dass sie sich in Glaubensfragen nicht zerstreiten, sondern in der Liebe zueinander finden...
• Für die Familien, dass sie im gegenseitigen Vertrauen zueinander finden und füreinander da sind...
• Für die Kirchen, dass sie nicht im Streit miteinander an den Formen und Privilegien hängenbleiben, sondern vom Geist des Evangeliums entzündet die Einheit suchen …
• Für alle Völker, Rassen und Nationen, dass sie bestehende Vorurteile abbauen, Unrecht und Feindschaften beseitigen und miteinander in Frieden leben …
• Für uns selbst, dass wir auf Jesu Wort hören und im Leben danach handeln …
• (Weitere Fürbitten)
Gütiger Vater. Dein Sohn hat uns deine Liebe verkündet. Bleibe bei uns, und lass uns deine Nähe immer wieder erfahren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Gabengebet

Barmherziger Gott, Brot und Wein stehen zum heiligen Mahl bereit. Wandle diese Gaben und wandle uns, damit wir ein Leib und ein Geist werden in Christus. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn. 

Hochgebet – „Abschiedsreden Jesu“ (Joh 14-17)

Präfation
Vater, wir verherrlichen dich in deinem Sohn.
Du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben,
damit er uns ewiges Leben schenke (vgl. Joh 17,1-2).
A: Vater, wir verherrlichen dich!

Wir preisen dich, weil wir dich als den einzigen
und wahren Gott erkannt haben
und weil dein Messias das Werk vollbracht hat,
das du ihm aufgetragen hast (vgl. Joh 17,3-4).
A: Vater, wir preisen dich!

Wir danken dir, dass du uns deinen Namen
geoffenbart hast durch Christus, der uns alles mitteilte,
was du ihm gegeben hast (vgl. Joh 17,6-8).
A: Vater, wir danken dir!

Wir loben dich, weil du bei Jesus warst
und ihn nicht allein gelassen hast,
als seine Stunde kam, um die Welt zu verlassen
und heimzugehen in deine Herrlichkeit (vgl. Joh 16,32.28).
A: Vater, wir loben dich!

Er selbst ist es, in dem wir
dich - JAHWE - den Vater sehen,
der unsere Trauer verwandelt in vollkommene Freude,
die uns niemand mehr nehmen wird
(vgl. Joh 14,9; 15,11; 16,20.22).
Mit Christus, unserem Hohenpriester,
erheben wir unsere Augen zum Himmel
und singen mit den Chören der Engel zu deiner Ehre:
Sanctus

Gütiger Vater, wir haben erkannt und geglaubt:
Dein Sohn ist in dir und wir sind in ihm,
und du lebst in uns.
Es ist gut für uns, dass Jesus fortging
und der Beistand zu uns kam, der Geist der Wahrheit.
Aus der Fülle Christi teilt er uns seine Gaben mit
(vgl. Joh 14,11; 16,7.13; 6,15).
Vater, schenke uns den Geist,
um den wir jetzt im Namen deines Sohnes bitten.
A: Vater, schenke uns den Geist!

Sende deinen Geist auf Brot und Wein,
damit sie für uns werden
zur wahren Speise + und zum wahren Trank,
zum Leib und Blut Christi (vgl. Joh 6,55).
A: Vater, schenke uns den Geist!

Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren,
liebte er sie bis zur Vollendung.
Und als die Stunde kam,
dass er von dir verherrlicht werde,
nahm er beim Mahl das Brot und sprach den Segen,
brach es und reichte es seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON:
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte und reichte ihn seinen Jüngern mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS:
DAS IST DER KELCH DES NEUEN UND EWIGEN BUNDES.
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Vater, wir erinnern uns,
dass dies über Jesus geschrieben steht
und dass man so an ihm getan hat,
damit er zum Herrn erhöht werde:
Er ist von dir ausgegangen und in die Welt gekommen.
Er ruht an deinem Herzen
und hat uns Kunde gebracht.
Das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt (vgl. Joh 12,16; 16,28; 1,14.18).
A: Das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.

Du bist allzeit in ihm geblieben
und hast deine Werke getan durch ihn,
damit wir zum Glauben kommen und das Leben haben.
Wie das Weizenkorn, das in der Erde stirbt
und reiche Frucht bringt,
so hat Jesus sein Leben preisgegeben,
damit wir ewiges Leben gewinnen.
Er musste erhöht werden, um alle an sich zu ziehen.
Vater, aus Liebe hast du deinen Sohn für uns hingegeben
(vgl. Joh 14,11; 12,24f; 3,13; 12,32).
A: Vater, aus Liebe hast du deinen Sohn für uns hingegeben.

In ihm hast du uns deine Herrlichkeit schauen lassen,
du hast ihn zur Auferstehung
und zum Leben für uns gemacht.
Wir werden ihn sehen, weil er lebt -
und auch wir werden leben.
Für uns heiligte sich Christus ein für alle Male,
damit auch wir als Gabe für dich
in Wahrheit geheiligt seien.
Vater, wir sind dein, wir geben uns in deine Hände.
(vgl. Joh 11,40; 11,25; 14,19; 17,19; 17,9).
A: Vater, wir sind dein, wir geben uns in deine Hände.

Vater, gib uns das wahre Brot vom Himmel,
den Leib Christi,
stille unseren Durst aus der Quelle des Lebens
mit dem Blut Christi (vgl. Joh 6,32; 7,37).

Gott, wir bitten dich für alle,
die Jesus aufnehmen und an seinen Namen glauben,
dass wir eins werden in der Kirche
mit unserem Papst Franziskus,
unserem Bischof N.,
wie du eins bist mit deinem Sohn.
Bewahre uns in deinem Namen,
den du ihm gegeben hast, zusammen mit allen,
die erwählt und dazu bestimmt sind,
hinzugehen und bleibende Frucht zu bringen
(vgl. Joh 1,12; 17,21; 17,12; 15,16).
A: Vater, wir sind dein, wir geben uns in deine Hände.

Wir gedenken der Verstorbenen. (...)
Christus hat ihnen einen Platz bereitet
und wird sie holen, damit auch sie dort sind,
wo er ist.
Zusammen mit Maria und Josef (...)
und allen Heiligen
beten wir dich an im Geist und in der Wahrheit
und bezeugen (vgl. Joh 14,3; 4,23):
Doxologie
Josef Rafael Kleiner, in: Josef Rafael Kleiner, Hochgebete, Aachen 1993

Oder: Hochgebet – „Frieden“
Präfation
Wir danken dir guter Gott;
denn in deinem Namen
hat Jesus einen neuen Frieden gebracht.
Es war kein Friede
gestützt auf militärische Gewalt
und politische Macht,
sondern ein Friede,
gegründet auf Gerechtigkeit
und der Achtung
eines jeden Menschen.
Wir sind dankbar für den Frieden,
den Jesus mit seinem Leben bezeugt hat.
Durch sein Beispiel ermutigt,
vertrauen wir auf deine Verheißung,
dass Schwerter zu Pflugscharen
und Lanzen zu Winzermessern werden;
dass kein Volk mehr
sich wider das andere erheben
und nicht mehr für den Krieg geübt wird.
So bekennen wir:
Sanctus

Guter Gott,
vielfältig sind die Formen
von Gewalt in der Welt,
in der Gesellschaft
und selbst in den Familien.
Gewalt wird ausgeübt,
wenn Reiche Arme benachteiligen,
Starke Schwache beherrschen
und Führende Arglose betrügen;
wenn Vorurteile Beziehungen vergiften
und Feindbilder
zu unmenschlichen Taten verleiten.
Trotz allem hoffen wir
auf eine menschlichere Welt,
in der sich Gerechtigkeit
und Frieden küssen.

Von einem wird uns berichtet,
dass er der Gewalt widerstand
und Frieden brachte.
Es wird uns berichtet
von Jesus von Nazaret,
der seligpries, die Frieden stiften
und nach Gerechtigkeit dürsten.
Den Mächtigen und Frommen
wurde er deshalb lästig,
und seine Angehörigen
wandten sich von ihm ab.
Weil er seine Liebe für jene
auf der Schattenseite des Lebens
gewaltlos und glaubhaft
bis zum Tod am Kreuz bezeugte,
feiern wir sein Gedächtnis.

In seinem Namen und Auftrag
sind wir jetzt versammelt,
um in Erinnerung an ihn
das Brot zu brechen
(und den Wein auszuteilen).

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesicht des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er
während des Essens Brot in seine Hände,
dankte dir dafür, brach es
und reichte es den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen
mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER KELCH
DES IMMERWÄHRENDEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SÜNDEN.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens
Akklamation

Guter Gott, wir gedenken
unseres Bruders Jesus.
Er wich den Konflikten nicht aus
und blieb seiner Sendung treu.
Gewaltlos widerstand er der Macht
und wurde deswegen gekreuzigt.
Weil er auf dich vertraute,
konnte er sich ins Dunkel
des Todes fallen lassen.
Mit seinem Tod ging er aber nicht unter,
und sein Geist wurde nicht ausgelöscht.
Seine Jüngerinnen und Jünger bekannten,
dass du ihm treu geblieben bist
durch alles Scheitern hindurch.
Sie bezeugten,
dass der Friede die Gewalt überwunden,
die Liebe den Hass bezwungen
und das Leben den Tod besiegt hat.

Wir bitten dich um deinen Geist,
damit wir heute weiterführen,
womit Jesus damals begonnen hat.
Ermutige uns durch die Kraft deines Geistes,
den Teufelskreis von Feindbildern
zu durchbrechen
und die Spirale der Gewalt zurückzudrehen.
Lass uns an den Frieden glauben
und an die Macht der Gewaltlosen.
Gib, dass wir die Enge nationaler
und ethnischer Interessen aufbrechen
und Heimat
als weltweite Geschwisterlichkeit begreifen.
Lass uns darauf hoffen,
dass du alle Tränen abwischen
und Tod, Leid und Schmerz überwinden wirst.

Erbarme dich jener Menschen,
die im Kampf für Gerechtigkeit
und Frieden ihr Leben lassen mussten,
und sei all denen nahe,
die unbekannt und namenlos
irgendwo begraben liegen.
Gedenke auch jener Angehörigen,
von denen wir uns schweren Herzens
verabschieden mussten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)

Befreie alle in allen Kirchen
und Religionen zu prophetischem Mut
und lass sie für Gerechtigkeit
und Frieden eintreten.

Wir bitten für den Bischof von Rom Franziskus
und unseren Bischof N.
Lass uns selbst in der Kraft
deines Heiligen Geistes
Zeichen der Hoffnung
im Dunkel dieser Welt sein.

Dann dürfen wir dich durch Jesus Christus
zusammen mit Maria, seiner Mutter,
dem gerechten und treuen Josef,
den Aposteln und Blutzeugen,
und allen Heiligen und Gläubigen
loben und preisen.
Doxologie
Vgl. Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

Nicht als Waisen hat uns der Herr in dieser Welt zurückgelassen, wir sind Kinder seines Vaters und beten in seinem Namen: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Einheit im Glauben an den Herrn und Frieden unter den Menschen ist Geschenk Gottes. Jesus selbst tritt beim Vater für uns ein. Wir bitten ihn: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Friedenslied: O Herr, gib Frieden

O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
O Herr, gib Frieden,
o Herr, gib Frieden,
gib Frieden in dieser Welt.
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Wir bitten dich, erhöre uns!
Steh uns bei.
Herr, du unser großer Gott!
Herr, du unser großer Gott!
Friedenslied des ukrainisch-russischen Komponisten Dmitri Stepanowitsch Bortnjanski (1751-1825)
https://www.youtube.com/watch?v=zoBqldSv3jc

Meditation

DEN HIMMEL OFFEN SEHEN
Wenn dunkle Wolken
den Horizont erschließen
wenn Angst
uns den Blick verstellt

haben wir im Herzen
die Fenster weit offen
nach Jerusalem
und können frei
atmen und schauen

in eine Zukunft
die Licht ist
und Christus heißt
Heinz Detlef Stäps

Schlussgebet

Bei seinem letzten Mahl, Vater, hat Jesus dir seine Sorge um die Einheit seiner Jünger in die Hände gelegt. Dein Geist treibe uns an, konkrete Schritte zu tun, damit wir dich, den dreifaltigen Gott, die Einheit von Vater, Sohn und Hl. Geist vor der Welt bekennen. Dir sei Lob und Dank in Ewigkeit. 

Wettersegen

Der Herr segne und behüte uns.
Der Herr schaue auf alles,
was in Gärten und Feldern wächst
und schenke Wachstum und Gedeihen.
Er schaue auf alle Menschen und Völker
und schenke ihnen seinen Frieden.
Das gewähre uns der gute und treue Gott, ...

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD

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