Hochfest der Apostel Petrus und Paulus

Liturgische Bausteine

Maßstab unseres Glaubenslebens

1. Lesung: Apg 3,1-10 oder Apg 12,1-11
2. Lesung: Gal 1,10-20 oder 2Tim 4,6-8.17-18;
Evangelium: Joh 21,1.15-19 oder Mt 16,13-19

Einleitung

Der Apostel Petrus hat diesen Namen nicht als neugeborenes Kind bei seiner Beschneidung erhalten. Seine Eltern haben ihn Simon, Gott hat uns erhört, genannt. Den Titel Kefas (griechisch petra, lateinisch petrus, deutsch Fels) hat er von Jesus erhalten (Mt 16,18). Er soll die Brüder stärken (Lk 22,32), nicht kommandieren. Damit „felsenfest“ nicht als „steinhart“ verstanden wird, hat der Auferstandene den Rabbi Shaul (griechisch Paulos) aus der steinharten jüdischen Orthodoxie herausgebrochen und in lebendiges Quellwasser verwandelt, das der Kirche den Weg in die weite Welt kultureller Vielfalt eröffnete. So stellt sich die Kirche in den beiden führenden Aposteln als sichernde Grundlage dessen dar, worauf ich meinen Lebensentwurf gründe, umspült vom sprudelnden Wasser der bunten kulturellen Welt, zu der Gott die Völker hat wachsen lassen.

Kyrie

Herr Jesus Christus,
• du hast die Sendung, die dir der Vater im Himmel anvertraut hat, den Händen schwacher unbeständiger Menschen übergeben. Herr, erbarme dich.
• Du rufst Menschen aus allen Völkern mit ihren verschiedenen Kulturen zu deinem Volk, der Kirche, zusammen. Christus, erbarme dich.
• Du bist uns nahe, wenn wir zueinander halten auf dem gemeinsamen Weg durch immer neue Lebensbereiche. Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Gott deines Volkes, deine Apostel Petrus und Paulus haben dich in ihrem Leben und in ihrem Tod verherrlicht. Schenke deiner Kirche, die durch ihre Lehre und ihr Beispiel unterwiesen und durch deinen Geist in der Einheit zusammengefügt ist, dass sie fest stehe auf dem einen Grund, Jesus Christus, deinem Sohn und unserm Bruder, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und wirkt in alle Ewigkeit.

Fürbitten

Herr Jesus Christus, du rufst aus den vielen Völkern die Kirche als dein Volk zusammen. Ihr Auftrag ist es, Einheit in der Verschiedenheit vorzuleben. In den führenden Persönlichkeiten der Apostel Petrus und Paulus findet dieser Auftrag seinen anschaulichen Ausdruck. Wir rufen sie als Fürsprecher an und bitten dich: Du Schlussstein über dem Fundament der Apostel, A: erhöre uns.
• Lass allen, die in der Kirche Verantwortung tragen, bewusst sein, dass jedes Führungsamt ein Dienstamt ist, und lass sie in ihrem redlichen Bemühen Freude und Erfüllung finden.
• In den vielen Völkern, die aus Gottes Schöpfermacht in verschieden Kulturen erwachsen sind, steckt viel Fremdenangst, Misstrauen und Hass, die bis in die Kirche reichen. Du hast die Friedenstifter „Söhne Gottes“ genannt. Stärke diese und lass sie entscheidenden Einfluss gewinnen auf das Zusammenleben der Menschen.
• Kirchenspaltungen haben unermessliches Unheil angerichtet und tiefe Wunden geschlagen, die nur sehr langsam heilen. Lass die Konfliktparteien zu Gesprächen im Geiste aufrichtiger Wahrheitssuche und gegenseitigen Verstehens und Verzeihens finden.
• Die Apostel Petrus und Paulus haben – wie unzählige andere Christen auch heute noch – als Zeugen des Evangeliums einen gewaltsamen Tod gefunden. Gib uns den Mut, öffentlich unseren Glauben zu bezeugen, wenn es sein muss, auch todesmutig.
• (aktuelle Fürbitten)
In den so verschiedenen Charakteren von Petrus und Paulus ist uns ein Beispiel geschenkt, wie Einheit in Verschiedenheit gelebt werden kann. Wir danken dir für deine und unsere Kirche, die uns Festigkeit und Führung geben kann, da du in ihr allezeit lebst. Amen.

Gabengebet

Gott, groß in deinen Heiligen, nimm die Gaben an, die wir dir am Festtag deiner Apostel bringen. Hilf unserer Schwachheit auf, damit die Kraft Christi in uns Frucht bringe zu konsequenter Nachfolge. Dir sei Ehre in Ewigkeit.

Hochgebet – „Welt gestalten“

Präfation
Ja, es ist gut und richtig,
dir, Gott, immer wieder zu danken;
denn in Jesus hast du offenbart,
wer und wie du für uns bist:
ein menschen und lebensfreundlicher Gott.
In ihm, Jesus Christus,
sind wir mehr als Frauen und Männer,
wir sind Schwestern und Brüder
über alle Grenzen hinweg.
Wir danken dir,
denn deine frohe Botschaft ruft uns
zur Umkehr aus ungerechten
und erniedrigenden Verhältnissen
zu Solidarität und Achtung voreinander.
Wir danken dir für die Talente und Fähigkeiten,
die du jedem von uns geschenkt hast.
Darum freuen wir uns
und singen:
Sanctus

Ja, heilig bist du, Gott.
Einem jeden von uns
gabst du Augen zum Sehen
und Ohren zum Hören,
einen Mund zum Reden
und Hände zum Handeln,
ein Herz zum Fühlen
und einen Verstand zum Denken,
damit wir so gemeinsam
diese Welt gestalten,
glaubend und hoffend
aufgrund der Botschaft Jesu.

An ihn, Jesus, denken wir jetzt,
wie er die Menschen,
unabhängig von Geschlecht,
Herkunft und Stand,
aufrichtete und befreite
von Not und Schuld.
Weil seine Art zu leben,
zu heilen und zu reden
die politischen und religiösen Führer bedrohte,
trachteten sie ihm nach dem Leben.
Wir erinnern uns hier und jetzt
an das letzte Mahl mit seinen Freunden
und bitten dich:

Sende deinen Geist auf diese Gaben,
damit im Teilen des Brotes
(im Teilen von Brot und Wein)
Jesus Christus unter uns + gegenwärtig wird.

Es war in der Nacht vor seinem Leiden.
Im Angesichte des Todes
kam Jesus mit den Seinen zusammen,
um von ihnen Abschied zu nehmen.
In jener Nacht nahm er während des Essens
Brot in seine Hände, dankte dafür, brach es
und reichte es den Seinen mit den Worten:

NEHMT UND ESST ALLE DAVON.
DAS IST MEIN LEIB,
DER FÜR EUCH HINGEGEBEN WIRD.

Ebenso nahm er in jener Nacht
nach dem Essen den Becher mit Wein,
dankte wiederum
und reichte ihn den Seinen mit den Worten:

NEHMT UND TRINKT ALLE DARAUS.
DAS IST DER BECHER DES EWIGEN BUNDES,
MEIN BLUT, DAS FÜR EUCH
UND FÜR ALLE VERGOSSEN WIRD
ZUR VERGEBUNG DER SCHULD.
TUT DIES ZU MEINEM GEDÄCHTNIS.

Geheimnis des Glaubens:
Akklamation

Überzeugt davon, dass Jesus lebt,
feiern wir auch heute dieses Mahl
und verstehen das Teilen des Brotes
als Zeichen der Hoffnung und des Protestes
gegen alle Gewalt und Demütigung,
die Menschen krümmt.

Wir bitten dich für alle,
die in deiner Kirche
eine besondere Verantwortung tragen.
Wir bitten für den Bischof von Rom, Franziskus,
unseren Bischof N.,
und für alle Ehren- und Hauptamtlichen,
die dir in der Kirche dienen.

Gib, dass die Talente und Fähigkeiten
von Frauen und Männern geschätzt werden,
damit Menschen in deiner Gemeinde
Heimat, Sinn und Lebenskraft erfahren.

Gedenke der Verstorbenen
und vollende das Gute,
das sie bewirken konnten.
(Hier kann der Verstorbenen gedacht werden.)
Erbarme dich auch der Opfer
von Verbrechen, Hunger und Krieg,
deren Leid und Tod niemand verhindern
konnte oder wollte.

Gib, guter Gott,
dass wir dir am Ende unserer Tage
trotz mancher Enttäuschungen
und Rückschläge ein aufrechtes
und erfülltes Leben zurückgeben können.

Zusammen mit Maria, Jesu Mutter,
mit deinen Freunden, den Aposteln,
und mit allen Engeln und Heiligen
wollen wir dich loben und preisen
durch deinen Sohn Jesus Christus.
Doxologie
Nach Urs Eigenmann, in: HG – Texte zum Teilen von Brot und Wein, Luzern 1996

Einleitung zum Vaterunser

In Gemeinschaft mit den Christen in aller Welt wollen wir zu Gott, unserem Vater beten, wie Jesus uns zu beten gelehrt hat: Vater unser im Himmel, …

Einleitung zum Friedensgebet

Unser Herr Jesus Christus hat seine Kirche auf das Fundament der Apostel gebaut und uns zugesagt, dass keine Macht der Welt sie überwältigen wird. Denn er ist der Herr, der seine Kirche durch die Zeiten führt. Und so bitten wir: Herr Jesus Christus, … und schenke uns, …

Meditation

WER GLAUBEN HAT …
Wer Glauben hat, der zittert nicht.
Er überstürzt nicht die Ereignisse.
Er ist nicht pessimistisch eingestellt.
Er verliert nicht die Nerven.
Glauben – das ist die Heiterkeit,
die von Gott kommt
Papst Johannes XXIII.

Schlussgebet

Unser Vater im Himmel, erneuere das Leben deiner Kirche durch die Kraft dieses Sakraments. Gib, dass wir im Brotbrechen und in der Lehre der Apostel verharren und deine Liebe zu allen Menschen tragen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Die in den „Liturgischen Bausteinen“ veröffentlichten Gebete und Texte sind Alternativen zu den offiziellen Texten, die der Zelebrant immer im MB findet.

P. Karl Jansen SVD

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