Indien

Beatrix-Schule: Bildung für Kinder aus Leprafamilien

Die Beatrix-Schule in Puri bildet rund 800 Schülerinnen und Schüler vom Kindergarten bis zur High School aus. Ursprünglich für Kinder aus Famlien mit Leprakranken gegründet, steht sie heute allen Kindern und Jugendlichen offen.

Beatrix-Schule: Bildung für Kinder aus Leprafamilien

Die Beatrix-Schule in Puri wurde 1983 vom Steyler Pater Marian Zelazek gegründet, um die Kinder der Leprapatientinnen und -patienten, die er in Puri betreute und begleitete, zu unterrichten. Aufgrund des Stigmas, das mit dieser Krankheit verbunden ist, nahm keine Schule in der Stadt die Kinder aus diesen Opferfamilien auf. 

Am Rande der Stadt gab es eine Siedlung von Leprapatienten, die er organisierte und unterstützte. Hier musste er feststellen, dass jedes Kind aus der Kolonie mit seinen Eltern auf der Strasse und im Tempel betteln ging. Kein einziges Kind besuchte eine formale Schule, da es nicht erlaubt war, sich mit "normalen" Kindern zu vermischen. Um diese gefährdeten Kinder aus diesem elenden Zustand zu befreien, eröffnete P. Zelazek eine unabhängige Schule für sie. Er errichtete sie ausserhalb der Leprakolonie, um den Kindern eine freie Atmosphäre abseits der Lepra-Umgebung zu bieten. Ausserdem richtete er ein Wohnheim für sie ein, in dem er Kinder aus Leprafamilien aufnahm, um sie persönlich zu betreuen und zu beraten. Er versorgte sie mit Nahrung  wie täglichem Ei und Milch, um ihre Immunität gegen die gefürchtete Krankheit zu stärken. Er nannte diese damals ehrgeizige und kühne Initiative "Beatrix School & Beatrix Children's Home". 

Heute ist die Beatrix School eine vollwertige High School mit Klassen vom Kindergarten bis zur Reifeprüfung und 780 Schülern. Obwohl die Schule nach wie vor vorrangig Kinder aus Leprafamilien unterrichtet, nimmt sie auch Kinder aus der Nachbarschaft auf. Ein Viertel der Kinder in der Schule kommt aus Leprafamilien.
Der Beatrix-Schule ist es gelungen, das mit der Hansen-Krankheit verbundene Stigma zu beseitigen. Kinder aus leprakranken Familien und aus normalen Familien mischen sich frei und konkurrieren miteinander bei den schulischen und ausserschulischen Aktivitäten der Schule. Der Unterricht an der Beatrix-Schule ist kostenlos, die Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern zahlen keine Gebühren.

Spenden ermöglichen Betrieb der Schule

Die Schule hat 20 Lehrkräfte und andere Mitarbeitende. Drei der Grundschullehrer erhalten ihr monatliches Gehalt von der Regierung, während die übrigen von der Schulleitung bezahlt werden. Der Unterricht an der Beatrix-Schule ist kostenlos. Die Schule erhebt keine Gebühren von den Schülern und hat daher keine Mittel, um die Lehrer ohne externe finanzielle Unterstützung zu bezahlen.

Mit einer Spende werden Mitarbeitende der Schule ebenso finanziert wie die Schule selbst für 780 Kinder und das Kinderheim ("Hostel") mit 65 Kindern. Sie hilft mit, die Ziele des Projekts umzusetzen:

  • Förderung der Bildung von Kindern mit Leprahintergrund und anderen gefährdeten Gruppen, die wirtschaftlich und bildungsmässig arm sind.
  • Unterstützung der Schulleitung bei der Zahlung eines monatlichen Mindestgehalts für das Personal der Beatrix-Schule.
  • Unterstützung bei der Ausrottung des Analphabetismus und der Förderung der kostenlosen Bildung für alle Kinder, insbesondere für die gefährdeten Bevölkerungsgruppen.
  • Bereitstellung von Nahrungsmitteln für die Kinder aus Leprafamilien, die im Beatrix School Hostel (Kinderheim) leben


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