Gottes eigene Verletzlichkeit

Deutschland

14. Jan 2023

In der Vortragsreihe über „Verletzlichkeit“ der Akademie Völker und Kulturen legte Christian Tauchner SVD am Freitag, dem 13. Januar, im Missionspriesterseminar eine Reflexion über die Verletzlichkeit Gottes selbst vor.

Gottes eigene Verletzlichkeit

Den Ausgangspunkt für die Überlegungen bildeten die Berichte im Evangelium von Markus und Matthäus über die Begegnung Jesu mit einer ausländischen Frau. Dabei erscheinen am Verhalten Jesu deutlich ethnozentrische Züge, die letztlich in Beleidigungen für die Frau ausarten. In unterschiedlicher Weise zeigen die Schriftstellen, wie sehr Jesus von seinen eigenen kulturellen Bedingungen und Vorurteilen bestimmt war, wie er sie aber auch allmählich überwunden hat, besonders durch solche Begegnungen wie mit dieser Frau.

Weiter beschäftigte sich der Vortrag mit den Verletzlichkeiten, denen Jesus selbst ausgeliefert war, von seiner Geburt angefangen bis zu einer letzten Gottverlassenheit am Kreuz. Den Jüngerinnen und Jüngern Jesu wurde aber in einem mutigen und anstrengenden Glaubensweg schließlich klar, dass Jesus trotz seiner Kreuzestodes Sohn Gottes ist und in Jesus Gott selbst anwesend ist. Für die Jünger Jesu ist es daher wichtig zu erkennen, dass Gott selbst in die Lebens- und Leidensgeschichte der Menschheit hineingegangen ist.

Der Vortrag führte schließlich aus, dass das Überschreiten von Grenzen des eigenen Verständnisses und oft auch der eigenen eingeschränkten Überzeugungen auf andere Menschen hin notwendig ist, um zu einem angemesseneren Verständnis Gottes zu kommen. Das sei auch für die heutige Zeit ein zentraler Auftrag an die Jünger und Jüngerinnen, schloss der Vortrag.

Redaktion Steyler aktuell

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